Versorgungssicherheit und Kontinuität stehen im Vordergrund bei der Übernahme des Fernwärmenetzes der ECOGEN Rigi Genossenschaft und der Mehrheitsbeteiligung am Holzheizkraftwerk der AGRO Energiezentrum Rigi AG durch die EBL (Genossenschaft Elektra Baselland).
Die Akquisition durch die Schweizer Energieversorgerin soll eine lückenlose Weiterführung der Fernwärmeversorgung des Bezirks Küssnacht (Kanton Schwyz) sowie der Gemeinden Greppen und Adligenswil (Kanton Luzern) gewährleisten und den geplanten Ausbau des Wärmeverbundes vorantreiben. Der Gemeinderat Adligenswil hat der Konzessionsübertragung am 5. Dezember 2024 zugestimmt.
Ein grosses Investment für die EBL mit beiderseitigem, langfristigem Nutzen
Die EBL, selbst eine privatrechtliche, unabhängige Genossenschaft, versteht die besonderen Bedürfnisse genossenschaftlich organisierter Unternehmen. Sie unterstreicht, dass die starke regionale Verankerung und die Wertschöpfungsketten der ECOGEN Rigi Genossenschaft und der AGRO Energiezentrum Rigi AG auch in Zukunft erhalten bleiben. Das Know-how bleibt in Schweizer Hand. Tobias Andrist, CEO der EBL, betont, dass der möglichen Übernahme eine umsichtige Prüfung vorausging, wobei der langfristige Nutzen für alle Beteiligten im Vordergrund stand. «Natürlich müssen wir als Unternehmen wirtschaftliche Abwägungen treffen, denn wir sind unseren Genossenschaftern verpflichtet, in ihrem Sinne zu handeln und fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen. Wir interessieren uns daher für Projekte, die langfristig angelegt sind und bei denen Vertrauen und Wertschätzung über viele Jahre hinweg Kontinuität und Erfolg versprechen. Wir glauben an dieses Projekt. Deshalb investieren wir.»
Die EBL steht für Erfahrung und Know-how
Die EBL verfügt über eine langjährige Erfahrung im Bereich Fernwärme. Seit über 30 Jahren plant, baut, finanziert und betreibt das Unternehmen schweizweit grosse Fernwärmeverbünde, die auf lokaler und erneuerbarer Energie basieren. Mit einer Gesamtleistung von 178 MW werden derzeit 25 000 Haushalte versorgt, und die Tendenz ist steigend. Die Geschäftstätigkeit der Oberbaselbieter Energieversorgerin beschränkt sich dabei nicht nur auf die Nordwestschweiz, sondern erstreckt sich auf die gesamte Schweiz. Die EBL legt grossen Wert darauf, lokales Know-how zu fördern und auf die spezifischen Gegebenheiten vor Ort einzugehen. Jedes Projekt wird individuell betrachtet und angepasst, ein standardisiertes Vorgehen gibt es nicht.
Lückenlose Versorgungssicherheit
Um einen reibungslosen Übergang der ECOGEN Rigi Genossenschaft und der AGRO Energiezentrum Rigi AG zur EBL zu gewährleisten, sowie eine lückenlose Versorgung der Kundinnen und Kunden und die rasche Fortführung der bereits geplanten Bauabschnitte sicherzustellen, setzt die EBL auf die Ortskenntnis und das Wissen der bestehenden Zulieferer und Unternehmen aus der Region am Vierwaldstättersee. Markus A. Meier, Gesamtprojektleiter, sichert einen reibungslosen Betrieb zu: «Bis zum voraussichtlichen Vollzugsdatum Ende Januar 2025 gibt es noch viel zu tun. Dies betrifft auch die Sicherstellung des lückenlosen Betriebs. Auch sollen bestehende Mitarbeitende nach Möglichkeit übernommen werden. Dazu sind wir im engen Austausch mit den Führungsteams beider Unternehmen. Die Verankerung in der Innerschweiz ist uns wichtig. So werden auch externe Dienstleistungsbeziehungen vorerst nicht geändert. In einer Integrationsphase werden die Prozesse analysiert und die beste Lösung für einen nachhaltigen Betrieb und auch für gemeinsame Synergien gesucht.» Schliesslich verpflichtet sich die EBL bei der Übernahme der ECOGEN Rigi Genossenschaft, alle Verpflichtungen zu übernehmen und somit allen Genossenschaftern, welche bereits einen Anschlussvertrag besitzen, den Anschluss im zukünftigen Gebiet des Fernwärmnetzes Rigi zu garantieren.
ecoGroup ermöglicht Lösung aus einer Hand
Die EBL plant eine Mehrheitsbeteiligung an der AGRO Energiezentrum Rigi AG. ecoGroup, Initiantin des Energiezentrums, zieht sich aus dem Unternehmen zurück. Die beiden weiteren Beteiligten, die lokal tätigen Unternehmen OAK Energie AG und Schilliger Holz AG bleiben im Aktionariat erhalten. Damit bleibt die Wärmeproduktion weiterhin eng mit der lokalen Wirtschaft verknüpft. Pirmin Reichmuth, Geschäftsleiter der AGRO Energiezentrum Rigi AG: «Neben der Produktion von Pellets und Strom, stand für uns seit Beginn eine sichere und nachhaltige Wärmeversorgung für die Region im Zentrum. Wir haben Verständnis, dass die EBL Produktion und Verteilung aus einer Hand anbieten will. Darum machen wir durch unseren vollständigen Rückzug nach langjähriger, erfolgreicher Aufbauarbeit und Betrieb den Weg frei für eine zukunftsfähige Lösung in Küssnacht. Wir sind überzeugt, dass diese mit der EBL als starker Partnerin langfristig garantiert ist und mit dem geplanten, raschen Ausbau des Fernwärmenetzes noch mehr nachhaltige Wärme abgesetzt werden kann.»
Ein Weg in die Zukunft
Für die ECOGEN Rigi Genossenschaft ist die Übernahme ein Meilenstein nach einer mehrmonatigen Suche nach neuen Kapitalgebern «Unsere Vision einer nachhaltigen Wärmeversorgung für Küssnacht, Adligenswil und die umliegenden Gemeinden wird von der EBL konsequent weiter vorangetrieben. Der geplante, rasche Ausbau des Fernwärmenetzes ist eine sehr positive Nachricht für unsere Genossenschafterinnen und Genossenschafter», sagt Dr. Andreas Moser, Präsident der ECOGEN Rigi Genossenschaft.
Die Verwaltung der ECOGEN Rigi Genossenschaft hebt hervor, dass die Zusammenarbeit mit der EBL die ideale Kombination aus regionaler Verankerung und nationaler Expertise darstellt. «Ein Wärmeverbund dieser Grössenordnung erfordert einen starken Akteur, der sowohl das technische Know-how als auch die notwendigen Ressourcen mitbringt, um den weiteren Ausbau voranzutreiben.» betont Dr. Andreas Moser. Die Verwaltung vertraut auf die Unterstützung der Genossenschafterinnen und Genossenschafter, die Übernahme bei der ausserordentlichen Generalversammlung vom 22. Januar zu bestätigen.